1458 wird in einer Urkunde des Benediktinerklosters Ossiach erstmals eine gotische Kirche erwähnt. Mitte des 17. Jhs. wurde die Kirche aufgrund des wachsenden Wallfahrerzustroms umgebaut. Über Vorgängerkirchen gibt es kein Quellmaterial. Bei Grabungen im Zuge von Sanierungsarbeiten kam ein romanischer Apsidensaal sowie ein Rechtecckchor aus einer vorgotischen Phase zum Vorschein.
Bis 1702 wurde Schlaiten von der Pfarre St. Andrä in Lienz aus betreut, danach bildete sie einen Teil der Kuratie St. Johann im Walde. Im Jahre 1785 wurde Schlaiten zur Expositur. Ab 1789 wurde das Widum errichtet.
Bis Ende des 18. Jahrhunderts war Schlaiten für die Umgebung und besonders für Oberkärnten ein beliebter Wallfahrtsort. Die 14 Nothelfer, der Hl. Paulus und die Wetterheiligen wurden angerufen. 1968 wurde Schlaiten zur selbständigen Pfarre erhoben. Im selben Jahr wurde der einzige lebende Priester aus Schlaiten, P. Michael Falkner, geweiht.
Seit 1. September 2006 ist der aus Polen stammende Priester Mag. Wieslaw WesolowskiPfarrprovisor in Schlaiten. Pfarrer Wieslaw, geb. 1964 in Zdunska Wola, einer 40.000 Einwohner zählenden Stadt genau in der Mitte Polens. Er wuchs mit sechs Geschwistern auf dem elterlichen Bauernhof auf, kennt also das Leben am Land. Nach dem Theologiestudium war er Familien- und Kinderseelsorger in seiner Heimat, leitete Jugendgruppen, betreute die Seelsorge im Krankenhaus und war als Lehrer am Gymnasium tätig. Nach Osttirol kam unser Pfarrer durch die Partnerschaft seines Bischofs mit dem Bischof von Innsbruck. Als Leiter des Seelsorgeraumes "Vorderes Iseltal" betreut er auch die Pfarren St Johann i.W. und Ainet, wo er auch seinen Wohnsitz im Widum hat.
Pfarrprovisor: Mag. Wieslaw Wesolowski, Pfarramt Ainet, Sprechstunde: jeweils Donnerstags im Anschluss an die hl. Messe, Tel.: 04853/5297, 0676/8730 7851;
Assling: Assling, Thal, Mittewald, St.Justina und Bannberg
Zeichnung von Martina Gantschnig, Schlaiten v.l.: Pfarrkirche St. Johann i. W., Schlaiten und Ainet
Bilder unserer Pfarrkirche
Unsere Verstorbenen seit Allerheiligen 2009
Die Gemeindechronik sammelt auch alle Partezettel, die unsere Pfarrmitglieder betreffen. Auf dieser Seite sind ein Großteil der Partezettel seit 2009 aufgelistet. Teilweise sind auch die Partezettel von "Auswärtigen" Schlaitnern dabei, soferne sie der Gemeindechronik übermittelt wurden.
Die vorhandenen Befunde lassen darauf schließen, dass das Gewölbe im 17. Jh. lediglich mit einer Stuckdekoration ohne Malerei ausgestattet war. 1857 wurde das Innere mit Leimfarbenmalereien von Christian Holzinger ausgestattet. Aus dieser Phase ist das Deckenbild unter der Empore erhalten geblieben. Maria als Beschützerin des Ortes. Herz-Marien-Figur, in Wolken über dem Kirchdorf schwebend, angebetet von Heiligen.1906/07 erfolgte eine Neuausmalung durch Johann Matthias Peskoller (Welsberg Südtirol). 1950 wurde diese Ausstattung im Zuge der Restaurierung durch Lukas Arnold (Klagenfurt) z. T. übertüncht, da sie im Vergleich zum übrigen Kirchenraum zu überladen schien. 1989 durch die Fa. Pescoller (Bruneck) freigelegt und restauriert bzw. (nach vorhandenen Originalkartons) wieder hergestellt und ergänzt.
Der heute bestehende barocke Hochaltar aus dem Jahre 1735 wurde von Johann Paterer erbaut und war der Überlieferung nach für die Pfarrkirche St. Pauls in Eppan (Südtirol) bestimmt. Die Zentrale Figurengruppe zeigt die Aufnahme des Heiligen Paulus in den Himmel. Das Altarbild des linken Seitenaltars zeigt, wie Christus dem Hl. Petrus die Schlüssel zur Paradiespforte überreicht, im rechten Seitenaltar ist die Bekehrung des Heiligen Paulus dargestellt.
Einzigartig in Tirol: der Nothelfergang An der Westseite der Kirche – als Abschluss des Friedhofs - befindet sich ein Arkadengang, der „Nothelfergang“ mit 15 Nischen mit den Statuen des Hl. Paulus (Kirchenpatron) und der 14 Nothelfer. Die Statuen waren ursprünglich Büsten (2. Hälfte des 17. Jhdts), die sich in der Kirche am Hochaltar befanden. Die Büsten wurden später in guter Handarbeit verlängert und in Statuen verändert. Um 1970 wurden die Statuen in den Nischen durch geschmiedete Gitter geschützt. Die Statuen und der Arkadengang wurden 2005/2006 einer Generalrenovierung unterzogen. Die Sanierung der Statuen übernahm die Firma Zingerle aus Percha in Südtirol. Mit der Sanierung der Gitter wurde Schlossermeister Rudolf Duregger aus Ainet beauftragt.
Unsere Pfarrkirche beheimatet noch zahlreiche weitere Schätze. So ist zum Beispiel das Christkind ein Werk des Bildhauers Josef Bachlechner oder zumindest aus dem Bachlechner Umkreis, Anfang des 20. Jahrhundert. Aus der zweiten Hälfte des 18. Jhs. stammt der Auferstandene. Die reich verzierte Kanzel mit wunderschönen Ornamentteilen und mit Vorhangdraperie samt Schalldeckel dürfte wohl zugleich mit den Seitenaltären um die Mitte des 19. Jhs. entstanden sein. Wie in einer Kunstgalerie kann die Pfarre die vierzehn Stationsbilder je nach Geschmack austauschen. Die Originalbilder für den Kreuzweg stammen aus der Malergeneration des Spätbarock vom Lienzer Maler Thomas Valtiner aus dem Jahre 1780. Für eine bevorstehende Innenrestaurierung im Jahre 1905/1906 schuf der damalige Pfarrprovisor Anton Moling einen neuen Relief-Kreuzweg, passend für die alten kunstvollen Bilderrahmen.