Die 14 Nothelfer als Hoffnungsbilder der Heilung
Im Mittelalter bildete sich die Gruppe der 14 Nothelfer heraus, die verschiedene Nöte der Menschen zum Ausdruck brachte. Die Verehrung verbreitete sich gerade in Zeiten, in denen große Nöte die Menschen heimsuchten. Die Nothelfer stärkten das Vertrauen in den Gott, der ihre Not wenden kann.
Beliebt als Wallfahrtsort zu den 14 Nothelfern
Schlaiten war einst ein aus der Umgebung und aus Oberkärnten viel besuchter Wallfahrtsort, dessen Blüte in das 17. und 18. Jhdt. fällt. Oft kamen am 29. Juni 13 „Kreuzvölker“ zusammen. Verehrt wurden die 14 Nothelfer, deren Darstellungen auch den ehemaligen Altar schmückten. In einem Visitationsprotokoll von 1676 ist vermerkt, dass Schlaiten ein beliebter und viel besuchter Wallfahrtsort war: „… große Andacht und Pilgerei nach Schlaiten, das liegt weit hinter Menschengedenken …“. Mit dem Abklingen des Nothelferkultes sank auch der Ruf von Schlaiten als Wallfahrtsort und hat heute in dieser Beziehung leider keine Bedeutung mehr.
Friedhof und Nothelfergang
Asymetrisch verlaufende Umfassungsmauer mit Holzabdeckung, Eingänge im Norden und Süden. Zahlreiche schmiedeiserne Kreuze.
An der Westseite Arkadengang mit Wandnischen, sog. Nothelfergang. 15 rundbogig geschlossene Nischen jeweils 120 cm hoch. Die mittlere Nische für den hl. Paulus ist 160 cm hoch. Die Nischen, bzw. die Figuren sind durch schmiedeeiserne Gitter gesichert.
Figuren aus Holz, polychrom gefasst. Im Zentrum hl. Paulus, erste Hälfte des 18. Jh. flankiert von den vierzehn Nothelfern, 2. Hälfte des 18. Jh. – gefertigt von unterschiedlicher Hand und z. T. volkstümlicher Qualität.
Pantaleon: - 27- Juli
Darstellung: an einen Ölbaum gebunden, die Hände auf das Haupt genagelt, was aus seinem Martyrium erklärt werden kann.
Deshalb wird er auch vor allem bei Kopfschmerzen, Infektionen und allen Verletzungen angerufen; auch der Patron der Ärzte und Hebammen.
Erasmus, übersetzt: der „Liebenswürdige“ – 2. Juni
Darstellung: mit Schiffswinde und Ankertau und auch mit Nägeln, die man ihm angeblich unter die Fingernägel getrieben hatte.
Nothelfer bei Bauchweh, Magen- und Darmerkrankungen, sowie Unterleibskrankheiten; Patron der Drechsler, Schiffer, Seeleute und Weber.
Eustachius bedeutet „der Fruchtbare“ – 20. September
Darstellung: meist mit einem Hirsch, der in seinem Geweih ein leuchtendes Kreuz trägt. Daraus erklärt sich auch sein früheres Patronat für die Jäger.
Helfer in traurigen Familiensituationen und anderen verzweifelten Situationen.
Vitus: latein., ev. von „vita - Leben“, „vitalis – lebensvoll“ – 15. Juni
Darstellung: als Kind in einem Kessel über dem Feuer, aber auch mit Palme, Buch, Adler, Löwen.
Patron besonders der Kranken, gegen die Epilepsie, aber auch der Kupfer- und Kesselschmiede und Bierbrauer, der Gaukler und Schauspieler, der Winzer, Apotheker, Bergleute und Bauern.
Margareta: bedeutet „Perle“ – 20. Juli
Darstellung: u.a. mit Märtyrerkrone und Palme, auch mit Drachen, Perlenkranz.
Patronin der Gebärenden, wie überhaupt der Fruchtbarkeit sowohl der Frauen als auch der Äcker. Sie gilt als die große Beschützerin der Bauern.
Achatius bedeutet auf hebr. „Gott hält“, - 8. Mai
griech. „Der Unschuldige“. Er wird oft mit Dornenstrauch oder mit Dornenkranz dargestellt, aber auch mit Fahne, großem Kreuz und Schwert.
Er soll uns vor bösen Krankheiten bewahren und auch vor der Todesangst.
Barbara: griech. „die Ausländerin“ – 4. Dezember
Darstellung mit Kelch und Hostie, oft mit dreifenstrigem Turm als Zeichen für die Dreifaltigkeit Gottes.
Fürbitterin für eine gute Sterbestunde und vor einem unvorhergesehenen Tod. Schutzpatronin der Artillerie, auch der Architekten, Berg- und Hüttenarbeiter.
Katharina: griech. - „die allzeit Reine“ – 25. November
Darstellung meist mit zerbrochenem Rad, Buch, Schwert und Palme.
Patronin für den Lehrstand - Studenten und Schüler sowie aller Berufe, in denen ein Rad verwendet wird, der Müller, der Näherinnen und Wagner, Helferin bei zerbrochenen Lebensplänen und in vielerlei Ängsten.
Christophorus: griech. „Christus-Träger“ – 24. Juli
Dargestellt wird er mit dem Jesuskind auf den Schultern beim Überqueren eines Flusses.
Er ist einer der volkstümlichsten Heiligen. Patron gegen den plötzlichen Tod, für alle gefährlichen Berufe, für Reisende, Autofahrer, für die Gärtner, die Kinder und schwangere Frauen, auch Pestheiliger.
Gregorius, griech. „Bauer“ – 23. April
Darstellung meist mit dem Drachen. Laut Legende bewahrte er eine Königstochter vor dem Ungeheuer, das er tötete. Georg kommt in vielen Bauernregeln vor.
Patron der Bergleute, Landsknechte, Ritter, Schmiede und des Viehs, Helfer bei Depression und anderen Ängsten.
Blasius war Arzt – 3. Feber
Laut der Legende hat er einen Knaben vor dem Erstickungstod gerettet. Attribute: u.a. Kerzen, eiserne Hechel, Tiere.
Patron für Halsleiden, gegen Zahnschmerzen und Pest, für Tiere, Ärzte, Weber und Hutmacher, auch Wetterheiliger.
Dionysius bedeutet „der dem Gott Geweihte“ – 9. Oktober
Dargestellt wird er mit seinem abgeschlagenen Haupt, das er in den Händen hält. War um 250 n. Chr. Missionar in Gallien, wurde aber dann enthauptet.
Helfer bei Kopfweh und anderen Kopfleiden, Patron der Schützen, Schutzpatron.
Egidius: Name entspricht der griech. Bezeichnung für Hirschkuh – 1. September
Darstellung oft mit Pfeil und Hunden. Als einziger Nothelfer starb er nicht den Märtyrertod.
Helfer in großer geistiger Not, bei Aussatz und Pest, auch bei Krebs und Unfruchtbarkeit, hauptsächlich Vieh- und Wetterpatron.
Cyriacus: griech., bedeutet „der dem Herrn Geweihte“ – 8. August
Dargestellt wird er oft als Diakon mit gefesseltem Drachen, den Teufel austreibend. Er dürfte um 305 n. Chr. den Märtyrertod erlitten haben.
Helfer bei Anfechtungen durch böse Geister.